Mein erstes Ramen-Erlebnis in Japan werde ich nie vergessen: wir waren in Tokio unterwegs, hatten Hunger und außer einem riesigen Einkaufszentrum waren keine potenziellen Essensquellen in der Nähe auszumachen. Nun war der Hunger größer als die Skepsis bezüglich der Qualität von Essen in Einkaufszentren.
Also nichts wie rein!
Der Food Court war ein wenig gespenstisch weil weitgehend menschenleer. Auch die Tatsache, dass man dort, wie in den meisten japanischen Ramen-Restaurants, seine Bestellung an einem Automaten tätigt, an dem auch sofort bezahlt wird, sorgte nicht unbedingt für höchste Erwartungen (damals war uns noch nicht klar, dass es in Japan fast noch schwieriger ist an schlechtes Essen zu kommen als in Italien).
Wenige Minuten später standen dampfende Schüsseln mit Suppe vor uns. Und ich übertreibe nicht: ich hatte noch nie vorher in meinem Leben eine solche Suppe gegessen: heiß, fettig, würzig, dezent scharf, gleichermaßen rustikal und doch komplex – und über alle Maßen köstlich. Kurzum: wir hatten in einem stinknormalen Tokioter Einkaufszentrum das erste Mal den Suppenhimmel betreten, von dem wir bis dato keine Ahnung hatten, dass er überhaupt existiert Continue Reading