In dem sehr unterhaltsamen Podcast Baywatch Berlin ging es vergangenes Jahr um das etwas blöde Gefühl, wenn man feststellt, dass man sich bei vermeintlich fundamentalem Wissen ein Leben lang geirrt hat. Einer der Podcaster war sich zum Beispiel Zeit seines Lebens sicher, dass man Bananen und Ingwer in Supermärkten ausschließlich in den verfügbaren Gebindegrößen kaufen dürfe. Das hatte den tatsächlich ziemlich lustigen Umstand zufolge, dass er Jahrzehnte lang Bananen und Ingwer in viel zu großen Mengen nach Hause getragen hat. Lustig wird das nicht durch den Umstand, dass dem Mann über die Jahre vermutlich eine halbe Tonne Bananen in der Küche verfault ist. Lustig ist es deshalb, weil er bei der Art von Wissen falsch lag, die wir alle gemeinhin als bombensicher annehmen. Die Sonne geht im Osten auf, zwei plus zwei ist vier, und wenn man beim Edeka drei Bananen aus einer Staude von sechs abreißt, wird man verhaftet.
So in etwa.
Nun will ich mich hier keinesfalls lustig machen über die Irrtümer anderer, so blöd sie auch sein mögen. Ich möchte lediglich überleiten zu einem verblüffend einfachen und irrsinnig leckeren Dessert, dessen wesentlicher Kniff so genial aber eben auch so einfach ist, dass ich schon etwas beschämt war, davon in mehr als vierzig Jahren noch nie etwas gehört zu haben.
Des Pudels Kern ist die Tatsache, dass man Kondensmilch aufschlagen kann.
Dazu braucht man kein ultra-teures High Tech-Equipment. Ein stinknormales Rührgerät reicht völlig aus.
Und wenn man diese aufgeschlagene Kondensmilch mit Quark mischt, bekommt man eine wolkig-luftige Creme, die sich bei jedem Zabaglione-Wettbewerb realistische Chancen auf einen der ersten Plätze ausrechnen kann.
Wenn man dazu ein paar Früchte kombiniert, geröstete Mandeln und einen Schuss Eierlikör, dann hat man ein phantastisches Dessert auf dem Tisch.
Und dass sich dieses Dessert selbst bei sehr geruhsamen Arbeitstempo locker in 15 Minuten zubereiten lässt, kann ja nun wirklich nicht schaden. 🙂
Quarkcreme
Zutaten
- 250 g Magerquark
- 50 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 kl. Dose Kondensmilch 10% Fett
- 1 EL Zucker
- 1-2 EL Zitronensaft
- 70 g Mandelblätter
- Obst nach Belieben
- Eierlikör nach Belieben
Anleitungen
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Vanillezucker, 50g Zucker und Quark verrühren.
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Die Kondensmilch mit dem Zucker und dem Zitronensaft mit dem Rührgerät zu einem stabilen Schaum aufschlagen.
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Den Kondensmilchschaum mit der Quark-Zucker-Mischung vorsichtig verrühren und dann das Ganze mindestens eine halbe Stunde kalt stellen.
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Kurz vor dem Servieren die Mandeln in der Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze goldbraun rösten.
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Anrichten: das Obst in Schälchen oder tiefe Teller geben, den Schaum darüber. Das Ganze mit den Mandeln bestreuen. Ggfs. Eierlikör darüber geben
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13 Comments
Maren
27. Februar 2023 at 19:36Hallo Oliver,
ich gestehe, dass ich auch nicht wusste, dass man Kondensmilch aufschlagen kann. 😉 Du meinst aber die ganz „normale“ Kondensmilch, nicht die gezuckerte, oder?
Danke für das blitzschnelle Dessertrezept 🙂
Liebe Grüße Maren
Oliver
27. Februar 2023 at 21:07Hi Maren,
genau: die ganz „normale“ Kondensmilch, nicht gezuckert.
Liebe Grüße,
Oliver
Michael Bienhaus
28. Februar 2023 at 15:51Hallo Oliver,
diese Creme ist nicht so mein Fall. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Verwendung von Mascarpone dem Quark vorzuziehen ist. Erstmals habe hierfür Kulturheidelbeeren verwendet. Die werde ich nie wieder holen. Ich kann nicht verstehen, dass die sogar von Spitzenköchen benutzt werden, wenn’s auch nur zur Deko. Die schmecken nach nichts.
Grüße Michael
Oliver
28. Februar 2023 at 16:22Hi Michael,
was hat Dich denn an der Creme gestört?
Viele Grüße,
Oliver
Michael
28. Februar 2023 at 17:26Ich kann mich nicht mit Quark anfreunden. Der erzeugt mir immer ein pelziges Gefühl auf der Zunge
Michael
28. Februar 2023 at 17:28Übrigens, Dein Blog ist hervorragend.
Gruß Michael
Oliver
2. März 2023 at 9:29Hallo Michael,
vielen Dank 🙂
Wenn Quark grundsätzlich nicht Dein Ding ist, dann wird dieses Rezept wohl tatsächlich nichts für Dich sein 🙂
Viele Grüße,
Oliver
Stefan
6. März 2023 at 18:13Hallo Oliver,
ich habe das Dessert am Sonntag ausprobiert. Geschmacklich fand es die ganze Familie sehr gut. Allerdings habe ich es nicht geschafft, die Kondensmilch mit meinem Rührgerät stabil aufzuschäumen. Selbst nach mehreren Minuten hatte ich nur flüssig-schaumige Milch. Das Endprodukt war natürlich ebenfalls sehr flüssig und entsprechend schwierig zu essen. Was könnte ich falsch gemacht haben?
Oliver
6. März 2023 at 20:30Hallo Stefan,
was hast Du denn für eine Kondensmilch genommen?
Wir nehmen Bärenmarke 10%, die funktioniert verlässlich.
Es kann auch helfen, die Kondensmilch vor dem Aufschlagen im Kühlschrank kalt zu stellen.
Viele Grüße,
Oliver
Stefan
6. März 2023 at 23:00Hallo Oliver, ich habe auch 10%ige Kondensmilch (Discounter) genommen. Allerdings habe ich sie zimmerwarm verarbeitet. Werde es mit gekühlter Bärenmarke nochmal probieren…
Oliver
7. März 2023 at 10:54Hi Stefan,
alles klar. Gib mir gerne nochmal eine Rückmeldung, ob es so funktioniert hat.
Viele Grüße,
Oliver
Jens
22. August 2023 at 17:47…und wenn man noch vier Blatt Gelatine in einem Schuß warmer Sahne auflöst und unterrührt, hat man eine wunderbare Mousse. übrigens kann man gegen den pelzigen Geschmack auch Ricotta an statt Quark nehmen. Jedenfalls ein schnelles und sehr gefälliges Rezept.
Jens
22. August 2023 at 17:49Natürlich, Sterne noch!