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Rezepte

Desserts Herbst

Karamellisierter Kaiserschmarrn

Kaiserschmarrn ist nach meiner Erfahrung eines dieser Gerichte, die man extrem selten in „wirklich gut“ in der deutschen Gastronomie bekommt. Das mag zum einen damit zusammenhängen, dass sich der Teig wegen des Eischnees ziemlich schlecht in großen Mengen vorbereiten lässt.

Zum anderen ist es vielleicht auch der deutschen Arroganz gegenüber unserem südlichen, kleinen Nachbarn Österreich geschuldet. Denn wenn man sich nicht ernsthaft für eine Länderküche interessiert, dann ist ein Kaiserschmarrn halt nichts weiter als ein dicker Pfannkuchen.

Was natürlich totaler Quatsch ist. Denn ein guter Kaiserschmarrn ist ein himmlisch Ereignis, das bei aller Luftigkeit am besten mit einem anschließenden Schläfchen oder einem doppelten Schnaps oder beidem zu genießen ist. Und ähnlich wie beim Schweizer Rösti und dem Kartoffelpuffer haben Kaiserschmarrn und Pfannkuchen außer den relativ ähnlichen Zutaten nichts besonders viel miteinander zu tun.

Ein guter Kaiserschmarrn ist zwar relativ einfach in der Herstellung aber keineswegs banal. Und wenn man sich nicht um die Details kümmert, bekommt man halt eben einen dicken Pfannkuchen und keinen Schmarrn..

Sei es wie es sei.

Welche Details wichtig sind und wie Du zum perfekten Ergebnis kommst, erzähle ich Dir jetzt! Continue Reading

Brot

Einfaches italienisches Weißbrot

Unsere kleine Familie liebt gute, helle Weizenbrote. Die Herausforderung bei dieser Art von Broten ist allerdings, Geschmack in das Brot reinzubekommen. Denn helle Weizenmehle ergeben traditionell eher milde, im schlimmsten Fall sogar furchtbar langweilige Brote.

Die Lösung in diesem Fall ist eine Kombination aus gutem Mehl, einer relativ hohen Dosis Vorteig sowie einer langen, kalten Gare im Kühlschrank. Dazu wird das Brot dunkel ausgebacken. Über zu wenig Geschmack kann sich da wirklich niemand mehr beschweren. Das Brot ist herrlich aromatisch und dreht nochmal richtig auf, wenn man es nach zwei oder drei Tagen auftoastet.

Herrlich! Continue Reading

Gemüse Herbst Rezepte

Schweizer Rösti

Ein einigermaßen passendes Bild für das Verhältnis von Schweizer Rösti und Kartoffelpuffer zu finden ist gar nicht so einfach. Denn die beiden Gerichte sind von den Zutaten her nahezu identisch, aber gleichzeitig tausende von kulinarischen Kilometern von einander entfernt.

Versuchen wir es mal so: stell Dir vor, ein guter Freund erzählt Dir, dass am kommenden Freitag seine Angebetete zum Essen kommt. Die junge Frau ist nett, höflich und kultiviert.

Nun stellt sich die Frage, was Dein Freund kochen soll. Er will ja gut ankommen.

Nehmen wir nun an, Dein Freund wäre ganz begeistert von der Idee, Kartoffelpuffer zu machen. Dann würdest Du ihm doch vermutlich tief in die Augen schauen und vorsichtig aber bestimmt darauf hinweisen, dass diese Idee nicht seine aller stärkste ist. Es sei denn natürlich, er möchte mit seinem Schwarm in einer Wohnung sitzen die wie fünf Frittenbuden stinkt und nach dem Essen ein zünftiges Wettrülpsen veranstalten.

Und nun stell Dir vor, dein Freund würde Dir seinen Plan beschreiben, Schweizer Rösti in schmurgelndem Butterschmalz langsam und liebevoll außen kross und innen cremig zu garen. Und dann würde er, wenn die Wohnung nach brutzelndem Butterschmalz, dem verführerischsten alle Küchengerüche, duftet, die Rösti mit gebeiztem Lachs, säuerlicher Creme Fraiche, Forellenkaviar und etwas Dill vollenden.

Ich weiß ja nicht, was Du dann dem Freund sagen würdest. Aber ich würde ihn in dem Arm nehmen, ihm zu dieser phantastischen Idee gratulieren und ihm raten, schon mal einen Termin beim Juwelier für den Verlobungsring zu machen. Continue Reading

Brot

Dinkelkasten

In den ersten Jahren meines Hobbybäcker-Daseins wollte ich mich Dinkel nichts am Hut haben. Zu sehr hatte sich das Thema Dinkel in meinem Gehirn mit unguten Reformhaus-Erlebnissen aus der Kindheit sowie traumatischen Erinnerungen an biologisch-dynamische Kindergeburtstage verknüpft.

Außerdem ist Dinkel als Mehl relativ zickig. Es bindet das Wasser schlecht und neigt zum Überkneten.

Das erste Mal, dass meine Vorurteile in Sachen Dinkel ins Wackeln gekommen sind, war bei diesen hervorragenden Dinkelbaguettes. Die sind, wenn man sie mit der phantastischen Mehlsorte Oberkulmer Rotkorn backt, ein absoluter Kracher.

In den letzten Jahren habe ich dann immer mal wieder Versuche mit guten Dinkelmehlen gemacht. Und was soll ich sagen: die Ergebnisse waren fast immer toll. Gute Dinkelbrote verfügen über eine komplexe, nussige Aromatik, die man so mit „normalem“ Weizenmehl kaum hinbekommt. Continue Reading

Brot

Milchbrötchen mit Sauerteig

Milchbrötchen mit Sauerteig

Süßes Gebäck mit Sauerteig ist immer ein Ritt auf der Rasierklinge. Wenn die Säure stimmt, katapultiert der Sauerteig zum Beispiel die süßen Milchbrötchen in eine andere Liga dank feinem Süße-Säurespiel und herrlicher, mit Hefe so nicht zu erreichender Köstlichkeit und Komplexität.

Wenn die Säure allerdings zu dominant wird, sitzt man vor einer Menge Milchbrötchen die, vorsichtig formuliert, nicht sehr lecker sind. Und die man nicht einmal zu Altbrot verarbeiten kann, weil der enthaltende Zucker im Altbrot nichts zu suchen hat.

Aber wie heißt es so schön? Risiko ist die Bugwelle des Erfolges. Und wenn Du Brot backst, gehörst Du vermutlich sowie zu den wagemutigen Charakteren der Kategorie „Scheitern ist auch immer eine Chance“ 🙂

Außerdem ist es gar nicht schwer, die Säure im Zaum zu halten. Und wenn alles funktioniert, wirst Du mit phantastischen Milchbrötchen belohnt.

Insofern: frisch ans Werk! Continue Reading