Food Pairing – Ananas

Gewürze für Desserts 900

Ursprung, Geschichte & Eigenschaften

Die Ananas ist eine Pflanze aus der Familie der Bromeliengewächse und ursprünglich in Amerika heimisch. Christoph Kolumbus brachte die Ananas mit nach Europa, nachdem ihm die indigene Bevölkerung Ananas als Willkommensgeschenk überreicht hatte. Aufgrund der hohen Süße war insbesondere der europäische Adel von der Frucht begeistert. Diese Begeisterung führte zu mitunter absurden Exessen: der britische und niederländische Adel errichtete mit erheblichem Aufwand Gewächshäuser, in denen für den Ananas-Anbau geeignete Temperaturen herrschen mussten. Da Ananas für die ideale Entwicklung konstante 25 bis 30 Grad Celsius benötigen, kann man sich ungefähr vorstellen, welche Unsummen diese Projekte in Mitteleuropa insbesondere im Herbst und im Winter verschlungen haben müssen.

Ananas zählen nicht zu den klimakterischen Früchten, d.h. sie reifen nach der Ernte nicht nach. Rohe Ananas enthält ein Enzym, das das Festwerden von Gelatine verhindert. Für Dosenananas gilt das nicht, denn Dosenananas werden vor dem Verdosen pasteurisiert – dadurch wird das entsprechende Enyzm deaktiviert.

Saison

Ananas wird in nahezu allen tropischen und sub-tropischen Ländern angebaut – aber nicht in Europa. Deshalb hat sie auch das ganze Jahr oder, wenn man so will, in unseren Breiten niemals Saison. Konkret für den Einkauf bedeutet das: dank der Containerisierung des Welthandels gibt es Ananas grundsätzlich immer und überall für relativ kleines Geld – dafür selten wirklich lecker.


Geschmack/ Aromen

Ananas hat, vorausgesetzt sie ist nicht überreif, eine tolle fruchtige Frische. Aromatisch ist sie ziemlich komplex: in Abhängigkeit der Sorte kann man Kokos, Vanille, Nelke, Karamell, und Sherry riechen und schmecken. Darüber hinaus ist sie gleichermaßen überdurchschnittlich süß und gleichzeitig sauer. Mit 2g Säure liegt sie deutlich über dem Früchte-Durchschnitt und nicht weit weg von den Säure-Königen Kiwi, Passionsfrucht und den Zitrusfrüchten.

Geeignete Garmethoden

Roh, Grillen, Braten, Rösten, Kochen

Gesundheit

Ananas gilt als sehr gesund, denn sie enthält jede Menge Mineralien und Spurenelemente. Darüber enthält Ananas das Hormon Serotonin sowie dessen Vorstufe Tryptophan. Serotonin kann grundsätzlich glücklich machen, das über die Nahrung zugeführte Serotonin kann allerdings die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Anders sieht das beim Tryptophan aus, das kommt nämlich durch die Blut-Hirnschranke durch. Deshalb: wer ein emotionales Hängerchen hat, dem wird der Verzehr einer Ananas möglicherweise nicht schaden. Besser ist es mit Sicherheit, einen Spaziergang zu machen oder eine Runde zu joggen 🙂

Nachhaltigkeit

Für frische Ananas von wirklich guter Qualität muss man einen guten Händler haben und/ oder tief in die Tasche greifen sowie mit der Tatsache klar kommen, dass man eine Frucht kauft, die mit dem Flugzeug (!) transportiert worden ist. Aus diesem Grund gibt es auf diesem kleinen Blog genau ein Ananas-Rezept – weitere werden eher nicht folgen.