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Die Sterne-Gastronomie hat einen denkbar schlechten Ruf was Lässigkeit und Spaß angeht. Dem gängigen Klischee zufolge geht es in den meisten einschlägigen Restaurants ungefähr so locker zu wie im Bewerbungsgespräch bei der Deutschen Bank. Der Ruf besteht nicht ganz zu Unrecht: ich kann mich an einen empfindlich peinlichen Moment vor knapp 10 Jahren beim damaligen 3 Sterne-Koch Dieter Müller erinnern. Dort hatte ich – bei unserem ersten (!) Essen in einem 3 Sterne-Restaurant überhaupt – einen kleinen Fleck auf dem Tischtuch produziert. Daraufhin rückten zwischen Hauptgang und Dessert drei Kellner mit ernster Miene und einem Viertel-Tischtuch (!) an, um mit einem nahezu artistischen Vorgang von Entfalten – Auflegen – Glätten mit diesem Extra-Tischtuch den Fleck zu verdecken.
Ähnlich irritiert hat mich lange das Abdeck-Ritual im, ebenfalls in Bergisch Gladbach beheimateten, Restaurant Vendome. Dort nämlich bedankte sich der Service bis vor wenigen Jahren beim Abräumen der Teller mit einem derart feierlichen “ganz herzlichen Dank”, als ob man ihm gerade ein dreistelliges Trinkgeld zugesteckt hätte.
Doch glücklicherweise bleibt nichts wie es war…