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Alkoholfreie Sommerdrinks [3/3]: fermentierte Rhabarber-Limonade

Fermentierte Rhabarber-Limonade

Die Rhabarber-Zeit ist bald vorbei.

Höchste Zeit also, nochmal kräftig von diesem köstlichen, Säure- und Geschmacks-strotzenden Gemüse einzukaufen und in die Vollen zu gehen.

Eine sehr schönes, etwas ungewöhnliches, Rhabarber-Rezept ist diese fermentierte Rhabarber-Limonade.

Fermentierte Rhabarber-Limonade

Ich persönlich mag dieses Rezept sehr. Wenn die Limonade ganz durch-fermentiert ist, hat sie nahezu keinen Zucker mehr. Und durch die Fermentation ist der Geschmack ein bisschen salzig, sehr spannend und fast ein bisschen komplex wie bei einem guten Wein. Für Kinder ist die Limonade dann aber eher nicht so geeignet, denn sie ist nicht sehr süß und ein bisschen herb.

Für Erwachsene aber, vor allem, wenn man der fertigen Limo noch einen ordentlich Schuss Limettensaft gönnt, ist die fermentierte Rhabarber-Limonade wahlweise ein exzellenter Durstlöscher oder Aperitif.

Ein paar Hinweise zum Fermentieren

Ich verwende für dieses Rezept Wasser aus einem aktiv Ferment, das heißt von Gemüse, das aktuell in unserem Keller vor sich hin blubbert, sprich: fermentiert. Das ist ganz easy, denn die gute Bakterien im fermentierenden Gemüse haben genug Power um auch die Fermentation in der Limonade starten.

Auch wenn das alles einfach ist, gibt es dennoch einige Kleinigkeiten zu beachten:

  1. Wenn möglich, nimm kein Ferment-Wasser von Kohl-Gemüse. Denn fermentierter Kohl hat schon eine sehr spezielle Note, die Du vielleicht nicht in einer Limonade haben möchtest.
  2. Grundsätzlich sollte Dein Fermentwasser klar und gesund riechen. Riecht das Wasser zum Beispiel nach Schwefel, solltest Du es nicht verwenden [das Ferment übrigens auch nicht].
  3. Das Ferment, aus dem Du Dein Wasser nimmst, sollte noch einigermaßen aktiv, sprich: nicht komplett durch-fermentiert, sein. Ich habe das Ganze schon mal mit Wasser aus einem 3 Jahre alten Glas fermentierter Möhren versucht. Ergebnis: es tat sich nichts.
  4. Wie bei jedem anderen Ferment auch, wird die Fermentation nicht gestoppt, wenn Du die Limonade in den Kühlschrank stellst. Du solltest deshalb a.) nur nachgewiesen stabile Glasflaschen, am besten mit Bügelverschluss, verwenden. Und b.) solltest Du alle 48 Stunden, wenn Du die Limonade nicht schon ausgetrunken hast, die Flaschen kurz öffnen um den aufgebauten Druck abzulassen.

Alternativen zum Ferment-Wasser

Wenn Du kein aktiv-blubberndes Ferment im Keller hast, gibt es jede Menge Alternativen. Nämlich…

  1. Einen Ingwer-Bug. Alles was Du dazu wissen musst, findest Du bei Chef Hansen.
  2. Hefewasser. Das ist eigentlich zum Brotbacken gedacht, funktioniert aber auch als Starter für Deine Limonade.
  3. Wasserkefir. Alle relevanten Infos findest Du bei Krautkopf.
  4. Kombucha. Sehr spannend, eine gute Übersicht bietet dieser Beitrag der ARD.
  5. Die ganz einfache Variante ohne Fermentieren: setze den Rhabarber-Sirup wie im Rezept beschrieben an. Nimm nur die Hälfte vom Zucker und 1/3 des Wassers. Wenn Du den Sirup ausgesiebt hast, füge den Saft von 2-3 Zitronen dazu, fülle das Ganze mit Sprudelwasser auf – und fertig! Die Limonade ist dann zwar nicht fermentiert – lecker ist sie allemal.

Fermentierte Rhabarber-Limonade

Zutaten

  • 4-5 Stangen Rhabarber
  • 180 g Zucker, am besten unraffiniert
  • 1 Liter Wasser
  • 2 EL Aktives Ferment-Wasser

Anleitungen

  1. Den Rhabarber waschen, in grobe Stücke schneiden und in einen Topf geben. Es ist nicht notwendig, den Rhabarber zu schälen.

  2. Wasser und Zucker dazu geben, das Ganze ein Mal aufkochen. Temperatur reduzieren und mit Deckel so lange köcheln, bis der Rhabarber auseinanderfällt. Das dauert ca. 10-15 Minuten.

  3. Den Topf vom Herd nehmen und komplett abkühlen lassen.

  4. Die Flüssigkeit absieben. Den Kompott kann man zum Beispiel für eine Quarkspeise verwenden, also auf keinen Fall wegschmeißen.

  5. Den entstandenen Sirup in eine saubere PET-Flasche geben, das Fermentwasser dazu geben und das Ganze bei 20-25 Grad für 3-5 Tage fermentieren lassen.

  6. Die Flasche immer mal wieder durchschütteln. Nach 48 Stunden solltest Du einmal am Tag probieren. Zum einen kannst Du damit prüfen, wie viel Kohlensäure sich schon gebildet hat. Zum anderen kannst Du die Fermentation dann unterbrechen, wenn Dir die Limonade am besten schmeckt.

  7. Wenn der Geschmack so ist wie Du magst, füllst Du die Limonade in eine dekorativere Flasche um [z.B. eine Bügelflasche] und stellst sie in den Kühlschrank.

  8. Vorsicht: im Kühlschrank wird der Fermentationsprozess verlangsamt aber nicht gestoppt. Die Limonade hält sich mindestens 4 Tage. Du solltest sicherheitshalber ein Mal am Tag die Flasche öffnen um Druck abzulassen.

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2 Comments

  • Reply
    martasophia
    1. August 2022 at 10:36

    ist toll für Auge und Gaumen und total erfrischend, die anderen alkoholfreien Rezepte werde ich auch noch ausprobieren !

    • Reply
      Oliver
      4. August 2022 at 8:47

      Hallo Marta,

      das freut mich sehr. Danke für die Rückmeldung 🙂

      Beste Grüße,

      Oliver

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